## Vorwort
Unser Blut gehört dem erhabenen Lord Solast, dem Bringer des Friedens unter den zersplitterten Klans.
Durch seine Hand ward uns die Gnade zuteil, dass unser Name niemals im Nebel der Zeit vergehe,
sondern in ewigem Ruhm und unvergänglicher Macht erstrahle.
Solast erhob uns aus dem Staube der Sterblichen und machte uns zu Herrschern dieser Lande.
Und als unsere Feinde die Flügel erblickten, die uns durch seinen Willen verliehen wurden,
da sahen sie, wie nicht bloß die Nacht, sondern die wahre, reine Dunkelheit über sie hereinbrach.
Seit jenen Tagen wagte keiner mehr, einen Sonnenaufgang zu sehen,
ohne unseren Namen in Ehrfurcht und Zittern zu flüstern.
## Der Moment des Paktes
Die vier Reiche kämpften um die Hoheit über das Land. Jedes Reich, das von einer Adelsfamilie geführt wurde, sandte eine achttausend Zwerge starke Armee in den Krieg.
Als alle vier Familien in der Schlacht aufeinandertrafen und bereits Tausende Zwerge gefallen waren, ließ der Erlöser Solast jeden der Anführer in einer anderen Welt erwachen und sprach zu ihnen.
Sie fanden sich in einer schwachen und grotesken Nachbildung ihrer eigenen Welt wieder. Alles um sie herum war verdorben: Die Erde war faulig und die Monumente ihrer Heimat waren zu bizarren, verfallenen Schatten ihrer selbst geworden. Diese Welt spiegelte auf entstellte Weise den Aspekt des Todes wider.
Da sprach Solast: _„Wenn ihr nicht in Unbedeutsamkeit enden wollt, dann schwört mir die Treue eurer Familien und überlasst mir das Leben eurer Bauern. Dafür werde ich euch Macht verleihen, die niemals vergessen wird, und euch die Welt zu Füßen legen.“_
Der törichteste unter den vier Herrschern lehnte ab und spuckte auf die Idee, jemand anderem zu dienen. Daraufhin verlieh Solast jedem der vier seine Flügel und die Kraft, Berge zu zerschmettern. Er befahl den drei übrigen, diese Macht zu nutzen, um den Ungläubigen zu vernichten — und versprach ihnen, dabei selbst die wahre Stärke der Dunkelheit zu kosten.
Doch die vier Mächte kämpften sechsunddreißig Stunden lang einzeln um die Gunst der Dunkelheit und hinterließen ein verwüstetes Brachland in dieser fremden Welt. Erst nach dreißig Stunden begannen die drei Gläubigen zusammenzuarbeiten. Gemeinsam gelang es ihnen, den vierten Herrscher zu töten und Solast als Darbietung zu übergeben.
Solast nahm das Opfer an, entzog ihnen jedoch ihre Kraft und zeigte ihnen erneut ihre Sterblichkeit und Unbedeutsamkeit. Getrieben von Gier flehten sie ihn an und boten ihm ihre gesamten Reiche als Opfergabe für die Macht, die sie zuvor in sich gespürt hatten.
Solast forderte erneut das Leben all jener, die für ihren Herrscher sterben würden, und versprach den Familien, dass sie ihm auf ewig dienen dürften. Die Herrscher willigten ein und Solast stand aufrecht vor ihnen und verlangte, dass sie niederknien.
Dann trat er vor **Duran Valerius** und befahl ihm, den Kopf zu erheben. Valerius sah einen Zwerg vor sich, umhüllt von purer Dunkelheit. Jeder Muskel war von makelloser Perfektion, die Haut seidig und glatt. Aus dem schwarzen Körper blickten kalte, gelbe Augen herab.
Solast hob seinen Arm, dessen Klauen wie Klingen glänzten, und stach sich in einem schnellen Moment selbst in die Brust. Valerius sah, wie Solast mit der anderen Hand seinen Brustkorb aufriss und vier schlagende Herzen offenbarte, die perfekt synchron in Form eines Diamanten angeordnet waren.
Solast griff nach dem obersten Herz und riss es sich langsam heraus. Instinktiv – und durch den fordernden Blick Solasts getrieben – erhob Valerius seinen Oberkörper und bot sich dar.
Solast legte die Hand mit dem schlagenden Herzen gegen die Brust des Zwergs und drückte es langsam in seinen Körper. Zunächst gab der Leib keinen Millimeter nach, doch nach und nach brachen die Rippen und Valerius schrie vor Schmerz auf. Schließlich drang das Herz ein und Solast entnahm ihm das sterbliche Herz und warf es zu Boden. Er zertrat es und sah zu, wie sich Valerius’ Wunden schlossen.
Valerius verbeugte sich erneut und kniete auf einem Bein vor ihm.
Solast, dessen Brustkorb noch immer offen stand, trat als Nächstes zu Gravor Stonevein und übergab auch ihm eines seiner vier Herzen. Das dritte Herz überließ er der Vergessenen Familie.
Letztlich standen alle drei Zwerge vor ihm und erwarteten seine Anweisungen.
Solast entließ sie zurück in ihre Welt. Dort sahen sie, dass ihre vier Armeen bis auf wenige Tausend Mann reduziert waren.